Bericht der Geschäftsleitung
Geschäftsbericht 2022/2023
Geschäftsentwicklung und Ergebnis
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind seit März 2022 durch die Auswirkungen des Konfliktes in der Ukraine grundsätzlich ungünstig. Die Problematik der unterbrochenen Lieferketten besteht weiterhin. Verstärkt wirken sich die Verwerfungen im Energiesektor (Strommangellage) sowie die durch die enorme Preisentwicklung im Energie- und Rohstoffbereich befeuerte allgemeine Teuerung auf die Betriebskosten der Unternehmung aus.
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2022/2023 konnten wir mit Genugtuung feststellen, dass der Sommer 2022 eine zögerliche Entspannung des europäischen Reisemarktes sowie der Überseemärkte mit sich bringt. Die zunehmende Nachfrage von Gästen aus dem asiatischen Raum und aus Nordamerika, brachte das Sommergeschäft 2022 wieder in den Bereich der pre-COVID-Jahre. Unter welchen Bedingungen ein Winterbetrieb stattfinden kann, war lange unsicher. Dies aufgrund des von den Medien und grün/linken politischen Parteien geschürten Themas einer Strommangellage und dem damit einhergehenden Bashing der Medien gegen den Wintertourismus sowie die technische Beschneiung.
Die proaktive Erarbeitung von Konzepten und der Kommunikation des Verbandes Seilbahnen Schweiz mit seinen Mitgliedern betreffend der eventuellen Strommangellage führte im Oktober 2022 zu einer Klärung der Rahmenbedingungen. Für die Winterdestinationen in der Schweiz war klar, dass eine Wintersaison stattfinden kann. Dass nicht das Energiethema den Verlauf der Wintersaison bestimmen würde, sondern der Schneemangel im Alpenraum, zeigte sich spätestens bis zum Jahreswechsel. Die Möglichkeit einer flächendeckenden technischen Beschneiung musste von unserer Unternehmung voll ausgenutzt werden und garantierte der Destination Zermatt - Matterhorn eine Wintersaison ohne qualitative Abstriche beim Schneesportangebot. Ohne technische Beschneiung wäre wie bereits im Vorjahreswinter ein Skibetrieb während der gesamten Saison unmöglich gewesen.
Das dynamische Pricing wurde im Winter 2022/2023 weiter intensiviert, auch unter Berücksichtigung der bereits im Frühjahr 2022 beschlossenen Preiserhöhung von 5%. Trotz der Intensivierung der Dynamisierung verblieb der Anteil der online gebuchten Tickets bei knapp über 30% des Gesamtumsatzes. Dabei ist zu beachten, dass über das OPOS-System bei den Beherbergern immer noch beachtliche Umsätze generiert werden, die auch digital über die B2B-Plattform abgewickelt werden können. Die Best-Price-Garantie online für Frühbucher sowie die klar höheren Preise bei kurzfristigen Buchungen und Käufen hat somit nur geringfügige Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Gäste.
Die Steigerung bei den internationalen Gästen im Sommer 2022 widerspiegelte sich in klar höheren Umsätzen im Vergleich zur Coronazeit. Diese erreichten wieder das erwartete Niveau unter normalen Rahmenbedingungen. Die guten Gästezahlen im Verlauf der Wintersaison bis Ende März 2023 und den damit einhergehenden hohen Umsatzzahlen substituierten sich zu einem hervorragenden Geschäftsergebnis. Die Zermatt Bergbahnen erreichten im Berichtsjahr wiederum ein Ergebnis und finanzielle Kennzahlen auf Rekordhöhe, welche auf normalen Rahmenbedingungen basieren und über den Benchmark-Werten der Schweizerischen Seilbahnen liegen.
Ausblick
Wie die Situation im nächsten Winter aussehen wird, bleibt offen. Politische Unsicherheiten (Konflikt in der Ukraine), Inflation und latente Probleme im Energiebereich können Auswirkungen auf das Gästeverhalten und somit auf das Geschäftsergebnis 2023/2024 haben. In der laufenden Sommersaison 2023 registrieren wir eine erfreuliche Zunahme von Gästen aus den Überseemärkten. Bis Ende Juli 2023 bewegen sich die Gästezahlen sowie auch die Einnahmen im zweistelligen Prozentbereich über dem bisherigen Rekordsommer 2019.
Sommergeschäft 2022
Die Gästezahlen im Sommer 2022 entwickelten sich klar besser als im Vorjahr, wobei im Vergleich zum bisherigen Spitzenwert vom Sommer 2019 noch 7% weniger Gäste auf unseren Anlagen unterwegs waren. Die Umsätze konnten im Gegensatz dazu um 6.5% gesteigert werden. Die höheren Umsätze bei tieferen Gästezahlen sind der allgemeinen Preiserhöhung im Einzelreiseverkehr sowie der Rückkehr der Gäste aus Übersee, einhergehend mit einer Zunahme der Peak-Ausflüge mit hoher Wertschöpfung, geschuldet.
Der Anteil des Sommergeschäftes am Verkehrsertrag betrug 24.6% des Gesamtverkehrsertrages. Das sehr gute Sommergeschäft wird anteilsmässig durch die starke Steigerung im Wintergeschäft prozentual relativiert.
Nachdem sich der Bereich Sommerski in den Vorjahren erfolgreich entwickelt hat, musste im Sommer 2022 ein herber Rückschlag verzeichnet werden. Während 50 Tagen wurde der Betrieb eingestellt. Aufgrund des Schneemangels im Winter 2021/2022 fehlte dem Gletscher die schützende, isolierende Schneeschicht. Dies führte dazu, dass die Infrastruktur (Lifte, Stromleitungen, etc.) durch die Ausaperung in ihrem Bestand gefährdet war. Die Pistenflächen präsentierten sich jedoch in bestem Zustand und ermöglichten Swiss-Ski während der gesamten Schliessungszeit ein exklusives Training, unabhängig von der Nutzung der Liftinfrastruktur.
Wintergeschäft 2022/23
Die Entwicklungen rund um den Konflikt in der Ukraine verursachten in Europa diverse Unsicherheiten betreffend Energieversorgung und wirtschaftlicher Entwicklung. Vor allem die prognostizierte Energieknappheit und eine sich möglicherweise daraus entwickelnde Strommangellage in der Schweiz wurde von der Politik und den Medien im Herbst 2022 thematisch aufgebauscht. Dank einem wiederum guten Lobbying von Seilbahnen Schweiz in Abstimmung mit politischen Kräften und dem Bundesamt für Energie ist es gelungen, Einschränkungen für den Wintersport weitgehend zu verhindern. Mit klarer Kommunikation und einem Stufenkonzept für Energiesparmassnahmen als Leitfaden für die Bergbahnbranche, konnten die touristischen Betriebe aus dem Fokus der Energiediskussion genommen werden.
Bereits im September 2022 konnte die technische Beschneiung während vier Tagen aufgenommen werden. An Schattenlagen in grosser Höhe wurden erste Grundlagen geschaffen. Im Gletschergebiet konnten, trotz fehlendem Schnee aus dem Vorjahreswinter, beste Pistenverhältnisse hergerichtet werden. Dies widerspiegelte sich auch in einer Weltcup-Abfahrtspiste, welche sich im Gletschergebiet bereits zwei Wochen vor dem geplanten Abfahrtsrennen in absolut renntauglicher Qualität präsentierte. Bis zum eigentlichen Saisonstart im Dezember 2022 war es möglich, fast sämtliche Pisten in hervorragender Qualität bereitzustellen. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die flächendeckende, technische Beschneiung im Matterhorn Winter Paradise einer «Lebensversicherung» für die gesamte Destination gleichkommt. Ohne technische Beschneiung wäre während der gesamten Saison kein Skisport möglich gewesen, nicht einmal die Rückfahrt nach Trockener Steg wäre möglich gewesen. Die natürlichen Schneefälle blieben bis April 2023 weitgehend aus, was auch die Möglichkeiten für Freeride sehr stark einschränkte, mit Blick auf die Sicherheit gar verunmöglichte. Betreffend Schneesituation präsentierte sich die Lage bei unseren italienischen Partnern südlich der Testa Grigia etwas besser.
Während der Wintersaison 2022/2023 bestätigte sich der Forecast, generiert aus den Zahlen der Beherbergenden, dass die internationalen Gäste in erfreulich grosser Zahl anreisen würden. Neben den Europäischen Märkten steigerte sich auch die Gästezahl aus Nordamerika. Aus der Kooperation mit dem IKON-Pass resultierte eine neue Rekordzahl von Gästezutritten mit diesem Nordamerikanischen Skipassprodukt, was auch zu beachtlichen Ausgleichszahlungen aus dem IKON-Pass-Pool zu Gunsten der Zermatt Bergbahnen führte.
Die Witterungsverhältnisse im Berichtswinter waren wie im Vorjahr aussergewöhnlich. Mangelnde Schneefälle und angenehme Temperaturen gingen einher mit schönem Winterwetter. Dies führte zu hohen Gästezahlen in den Monaten November 2022 bis März 2023, wobei die Spitzenwerte aus den Vorjahren nicht erreicht wurden. Der Rekord an Erstzutritten aus dem Winter 2021/2022 wurde um 2.4% unterboten.
Jahresergebnis
Nach dem sehr guten Sommerergebnis konnte auch im Winter ein sehr guter Verkehrsertrag erzielt werden. Dazu beigetragen haben das dynamische Pricing und die Zahlungen aus dem IKON-Pass-Pool für die mit diesem Produkt erzielten Tageserstzutritte. Die Steigerung im Einzelreiseverkehr und das gute Ergebnis beim Schneesport ermöglichten einen Personenverkehrsertrag in der Höhe von CHF 82.9 Mio., was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 5.9% entspricht. Der übrige Betriebsertrag ist ebenfalls höher als im Vorjahr, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Zahlen, welche durch das Restaurant Matterhorn Glacier Paradise und in den Shops erwirtschaftet werden konnten. Der Nettobetriebsertrag beläuft sich auf CHF 88.1 Mio., was einem neuen Rekordergebnis gleichkommt.
Der Betriebsaufwand ist um CHF 2.5 Mio. oder 6.8% höher als im Vorjahr. Die um 4.8% gestiegenen Personalkosten sind mit einem höheren Personalbestand zur Kompensierung einer zusätzlichen Woche Ferien und einer allgemeinen Lohnerhöhung von 5% zu begründen. Weiter erhöhen geringere Eigenleistungen und eine Abnahme von Versicherungsleistungen die Personalkosten. Der Sachaufwand erhöhte sich um 9.7%. Beim Aufwand für Unterhalt, Reparaturen und Ersatz war die Teuerung für Industriegüter spürbar. Im Bereich Energie konnte der Aufwand für Strom auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Die Treibstoffkosten stiegen bei fast identischem Verbrauch wie im Vorjahr aufgrund der Marktsituation um rund CHF 0.5 Mio. oder 30.2%.
Mit den wichtigen Kennzahlen EBITDA (55.3 %) und Cashflow (51.7 %) bestätigen die Zermatt Bergbahnen die Rekordwerte des Jahresergebnisses aus dem Vorjahr. Erfreut dürfen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Benchmarkwerte der Bergbahnbranche weit übertroffen sind. Das EBITDA steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 3.1 Mio. oder +6.8%, der Cashflow um CHF 3 Mio. oder 7.1%. Die getätigten Abschreibungen erreichen im abgelaufenen Geschäftsjahr CHF 62.2 Mio. Die Abschreibungen in dieser Höhe waren nur dank den Ertragsausfallsentschädigungen in der Höhe von CHF 25.6 Mio. gemäss PBG, welche von Bund und Kanton aufgrund der COVID-Krise ausbezahlt worden sind. Verbucht sind diese Entschädigungen unter «periodenfremder Ertrag».
In der Bilanz ist eine Abnahme beim langfristigen Fremdkapital festzustellen. Grundsätzlich wäre diese Abnahme grösser ausgefallen. Es wurden zusätzliche CHF 6.2 Mio. unter der «passiven Rechnungsabgrenzung» verbucht, welche als Arbeitgeberreserve an die BVG Vorsorgestiftung einbezahlt werden und im kurzfristigen Fremdkapital enthalten sind. Die Zunahme bei den «Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten» ist in Rechnungen von Baufirmen im Zusammenhang mit den Projekten Matterhorn Glacier Ride II und Ersatz der Pendelbahn Zermatt – Furi inklusive Neubau des Verwaltungsgebäudes begründet. Diese resultiert aus den getätigten Grossinvestitionen Gondelbahn Kumme sowie 3S Testa Grigia – Klein Matterhorn. Die Liquidität der Unternehmung am Bilanzstichtag ist im Vergleich zum Vorjahr besser.
Die Bilanz unserer Unternehmung hat sich weiter verbessert und die wichtige Kennzahl der Fremdverschuldung ist unter dem Niveau der pre-COVID-Zeit.
MARKETINGAKTIVITÄTEN
Marktbearbeitung
Nach der Rückkehr der Gäste aus den Nah- sowie den ersten Überseemärkten, setzte sich die Erholung der Reisebranche im Geschäftsjahr 2022/2023 fort. Im vierten Quartal des Jahres 2022 wurden schliesslich auch die letzten Reisebeschränkungen der relevanten Überseemärkte Japan und China aufgehoben. Obwohl diese Aufhebung für die Hauptreisezeit im Ausflugssegment spät erfolgte, zeichnen sich doch vielversprechende Zukunftsaussichten ab. Besonders im Skisegment konnte im vergangenen Geschäftsjahr eine nahezu vollständige Erholung verzeichnet werden, insbesondere durch die Rückkehr der Märkte USA und Australien. Ungeachtet der beinahe weltweiten, inflationsbedingten Preissteigerungen blieb die Reiselust ungebrochen und die Nachfrage für das Reiseland Schweiz auf hohem Niveau stabil. Es ist davon auszugehen, dass viele Märkte bereits im Sommer 2023 wieder an die Buchungszahlen der pre-COVID-Zeit anknüpfen werden. Dank dieser positiven Entwicklungen konnte das Sales Team die Aktivitäten zur Bearbeitung der einzelnen Märkte wieder vollständig aufnehmen. Wie im vergangenen Jahr wird auch im kommenden Geschäftsjahr der Fokus der Marktbearbeitung auf dem neuen Produkt «Matterhorn Alpine Crossing» liegen.
MARKETINGAKTIVITÄTEN
Matterhorn Alpine Crossing
Die Produktgestaltung des Generationenprojekts Matterhorn Alpine Crossing war ein zentrales Thema dieses Geschäftsjahrs. Die Zusammenarbeit mit der Cervino S.p.A wurde entsprechend intensiviert und durch das neue, gemeinsame Angebot im Ausflugssegment ausgebaut. Gemeinsam wurden die Preise und operativen Abläufe definiert, damit Gäste ab dem 1. Juli 2023 von beiden Seiten des Alpenkamms identische Informationen erhalten. Auch der neue Online-Reiseführer matterhornalpinecrossing.com wurde per Mai 2023 erfolgreich lanciert. Dieser hat das Ziel, Gäste umfassend für eine möglichst lange Verweildauer auf dem Berg sowie in der Destination Zermatt – Matterhorn zu informieren.
MARKETINGAKTIVITÄTEN
Dynamic Pricing
Per 4. Quartal 2022 konnte ein neues Dynamic Pricing-Tool eingeführt werden, welches durch einen leicht angepassten Algorithmus noch feiner auf die einzelnen Produktedynamiken einwirken konnte. Die kontrollierte Steuerung der Preise mit definierten Saisonzeiten, limitierten Höchstpreisen sowie jederzeit identischen Preisen an allen Verkaufspunkten – sowohl offline wie auch online – hat sich als richtiger Weg erwiesen.
MARKETINGAKTIVITÄTEN
Neue, interaktive Panoramakarte
Durch die erfolgreiche Einführung eines neuen, zentralen Informationstool für Status-Daten von Bahnanlagen, Pisten sowie weiteren relevanten Live-Daten für unsere Destination, konnte in der Folge per Wintersaison 2022/2023 eine neue digitale und interaktive Panoramakarte für Zermatt umgesetzt werden. Diese basiert auf dem neuen Panoramakartenmaterial der Destination Zermatt – Matterhorn und ist auf verschiedenen Websites sowie der Matterhorn App publiziert.
MARKETINGAKTIVITÄTEN
Relaunch Webseite
Der Relaunch unserer Webseite matterhornparadise.ch ist per 3. Quartal 2023 geplant. Unsere Webseite als zentrale Buchungsplattform unserer Tickets und Angebote wird sowohl technisch wie auch vom Design sowie der Anwenderfreundlichkeit her den neuesten Anforderungen entsprechen. Ein erster Einblick in den Aufbau der neuen Webseite bietet die Landingpage matterhornalpinecrossing.com sowie die Umsetzung des neuen, digitalen Geschäftsberichts 2022/2023.
Marketingaktivitäten
Bonfire
Die Wiederaufnahme der Arbeiten für den Marktplatz der Destination Zermatt – Matterhorn haben per Mai 2023 gestartet. Die Einbindung unseres Ticket-Angebots ist dabei ein zentrales Thema und wird die Basis bilden, unseren Gästen auf einer zentralen, digitalen Plattform Informationen und Angebote für einen unvergesslichen Aufenthalt in Zermatt zu bieten.
Weiter wurde intensiv an der Optimierung der Benutzerfreundlichkeit und dem Mehrwert der Matterhorn-App gearbeitet. Die App erscheint im neuen UX-Design und wird laufend optimiert. In einem nächsten Schritt wird die Ablösung unserer Skiguide-App durch die Matterhorn App vorangetrieben mit mehr Features für unsere Skigäste.
Bau und investitionen
BAu & Investitionen
Im Geschäftsjahr 2022/2023 wurden Investitionen in der Höhe von CHF 44.5 Mio. getätigt. Davon entfallen CHF 15.9 Mio. auf das Projekt Matterhorn Glacier Ride II. Weiter ist darin der Gondelersatz des Matterhorn-Express enthalten, welcher für das Geschäftsjahr 2021/2022 budgetiert war. Ebenfalls sind aufgrund des Baufortschritts bereits CHF 8.5 Mio. für den Ersatz der Pendelbahn Zermatt – Furi enthalten, welche jedoch zum Grossteil erst für 2023/2024 geplant waren.
Des Weiteren wurden im Geschäftsjahr 2022/2023 folgende Projekte gemäss Investitionsplanung umgesetzt:
- Felssicherungs- und Erschliessungsarbeiten für den Ausbau der Gipfelinfrastruktur Klein Matterhorn
- Beschaffung von vier Pistenfahrzeugen
- Beschaffung diverser neuer Fahrzeuge und Baumaschinen für Betrieb und Bau
- Diverse Arbeiten an Pisten
- Ergänzungen und Ersatz von diversen Beschneiungsinfrastrukturen
- Materialbeschaffung für die Erschliessung der Weltcup Piste
Bau & Investitionen
Im Einklang mit der Bergwelt
Sämtliche Bauarbeiten werden mit aktiver Umweltbaubegleitung ausgeführt. Dabei können Eingriffe an der Natur auf ein Minimum reduziert und renaturiert werden. Bereits während der Planungs- und Bauphase wird streng darauf geachtet, die Anlagen im Einklang mit der Natur zu errichten. Die Renaturierungsarbeiten im Gletschervorfeld Stafel als Kompensationsmassnahme für die Gondelbahn Kumme und die erstellte Beschneiungsanlage wurden weitergeführt. Ebenfalls wurden in der Geländekammer «Lange Kumme» diverse Arbeiten im Bereich Wiederherstellung und Wiederbegrünung ausgeführt.
Qualitätsmanagement
Best Ski Resort 2022/2023
Die Best Ski Resort Studie ist mit über 45'000 befragten Schneesportlerinnen und -sportler die grösste, unabhängige Gästezufriedenheitsstudie der Alpen, welche alle zwei Jahre durchgeführt wird. Coronabedingt folgt auf die Studie 2020 – bei welchem das Matterhorn Ski Paradiese als bestes Skigebiet der Alpen gekürt wurde – die Studie 2023 nach drei Jahren. Die Resultate der 6. Grossstudie werden am 14. September 2023 publiziert und wir freuen uns auf spannende Resultate zur Zufriedenheit unserer Gäste.
QUALITÄTSMANAGEMENT
Human REsources
Der Bestand beläuft sich per 31. Mai 2023 auf 280 Mitarbeitende, davon 15 Lernende. Der höchste Personalbestand wurde per 31. Dezember 2022 mit 333 Mitarbeitende ausgewiesen, wobei die Anzahl durch die jeweils ca. 55 Saisonstellen und temporäre Mitarbeiter in der Beschneiung nach oben gedrückt wurde. Für unser Personal sind im Geschäftsjahr 22/23 insgesamt CHF 19.9 Mio. an Gehalt aus- und CHF 4.0 Mio. für Sozialleistungen einbezahlt worden.
QUALITÄTSMANAGEMENT
Jubilare
25 Dienstjahre erreichten im Geschäftsjahr 2022/2023:
- Urs Imboden
QUALITÄTSMANAGEMENT
Pensionierte
Pensioniert wurden im Geschäftsjahr 2022/2023:
- Fredy Biner
- Max Biner
- Adriano Goncalves
- Erich Gruber
- Fernanda Switalla
- Lorenzo Tedesco
- Beat Zenhäusern
Wir gratulieren den Jubilaren herzlich und danken ihnen für die langjährige Treue und Mitarbeit. Den Pensionierten wünschen wir einen erlebnisreichen, neuen Lebensabschnitt mit guter Gesundheit und vielen schönen Momenten.
Ausblick
Inwieweit der Geschäftsgang der Unternehmung durch äussere Einflüsse beeinflusst wird, ist aktuell nicht abschätzbar. Der Konflikt in der Ukraine hat zum heutigen Zeitpunkt klare Auswirkungen auf die Beschaffungspreise für Betriebsmaterial, Investitionsgütern und Energie. Das Investitionsvolumen wurde für das Geschäftsjahr 2023/2024 auf CHF 42.0 Mio. festgelegt, wovon CHF 23.3 Mio. für die Fertigstellung der Anlage Zermatt – Furi inkl. Verwaltungsgebäude vorgesehen sind. Umgebungs- und Abschlussarbeiten an der Talstation Testa Grigia sind mit CHF 4.0 Mio. budgetiert. Somit werden rund CHF 15.0 Mio. für strategisch wichtige oder betriebsnotwendige Ersatzinvestitionen vorgesehen, welche in ihrem Umfang die vorhandene Liquidität der Unternehmung nicht beeinträchtigten.
Folgende zentrale Investitionen sollen im Geschäftsjahr 2023/2024 realisiert werden:
- Ersatz Pendelbahn Zermatt – Furi, neues Verwaltungsgebäude inkl. Kassenhalle, Skischränke und sanitäre Einrichtungen im Gästebereich
- Pistenrückführungen Trockener Steg und Theodulpass
- Diverse Erneuerungen/Optimierungen von Beschneiungsanlagen und Pisten
- Betriebsnotwendige Fahrzeuge und Maschinen
- Ersatz Serverinfrastruktur der IT
- Betriebsnotwendige Ersatzinvestitionen in den Bereichen Bahnen
Folgende Projekte bleiben in der mittel- und langfristigen Investitionsplanung:
- Ausbau Peak Infrastruktur Matterhorn Glacier Paradise
- Weitere Etappen Bau FIS-Piste
- Ersatz Sesselbahn Gifthittli
- Ersatz Sesselbahn Patrullarve
- Optimierung der Erschliessung des Freeride-Gebietes Rote Nase/Stockhorn
- Ersatz des Theodul-Expresses durch eine Sesselbahn von Furgg in den Oberen Garten
- Sesselbahn Breitboden – Rosenritz
Dank
Ein erfolgreiches Geschäftsjahr liegt hinter uns. Für die gesamte Belegschaft war die Unsicherheit betreffend Zukunft und weiterer Entwicklung der Krise im Osten Europas und deren Auswirkungen auf den Tourismus latent vorhanden. In solch schwierigen Situationen ist eine Unternehmung auf Personal mit grossem Wissen, Einsatzwillen und Motivation angewiesen. Dies bildete die Grundlage, um auch in schwierigen Zeiten den geplanten Betrieb mit einem hervorragenden Produkt und einem optimalen Service für unsere Gäste aufrecht erhalten zu können. Ich danke allen Mitarbeitenden für ihr grosses Engagement und die grossartige Teamleistung – sie sind der Schlüssel zum Erfolg unserer Unternehmung.
Ein grosses Kompliment und grosser Dank gebühren speziell den Mitgliedern der Geschäftsleitung. Der auch bei uns spürbare Fachkräftemangel in Kombination mit einem fehlenden Angebot an Wohnraum zeigt sich als grosse Herausforderung. In schwierigen Situationen zeigt sich das wahre Potential der Führungskräfte. Konfrontiert mit den schwierigen Rahmenbedingungen haben unsere Führungskräfte auch den Fokus auf den wirtschaftlichen Erfolg nicht verloren und zu Gunsten unserer Unternehmung eine Meisterleistung abgeliefert.
Unter der Führung des Verwaltungsrates werden die überarbeitete Strategie 2027 mit klaren, zielfokussierten und von strategischem Handeln geprägten Entscheiden auch unter sich laufend verändernden Rahmenbedingungen umgesetzt. Diese strategische Führung bietet beste Rahmenbedingungen für das tägliche operative Geschäft. Ein grosses Dankeschön an den Präsidenten und die Mitglieder des Verwaltungsrates.
Unseren Gästen für ihre Besuche und Treue, den Leistungspartnern, der Burger- und Einwohnergemeinde sowie unseren Geschäftspartnern für die Zusammenarbeit und Unterstützung sind wir zu herzlichem Dank verpflichtet. Den Aktionärinnen und Aktionären danke ich für das genossene Vertrauen und hoffe, das Unternehmen auch im zurückliegenden Geschäftsjahr in Ihrem Sinne geführt zu haben und auch zukünftig, zu Ihrer und unserer Gäste Zufriedenheit, gemeinsam mit meinen Mitarbeitenden führen zu können. Das vorliegende Geschäftsergebnis 2022/2023 zeigt klar und deutlich, dass wir unter einigermassen normalen Rahmenbedingungen die Früchte der zielfokussierten Strategie und den damit einhergehenden Investitionen ernten können.